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1. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 368

1889 - Berlin : Nicolai
— 368 — gegen die Gewaltthat fremder Eroberer kämpfen, und in diesem Kampf, in dem wir kein anderes Ziel verfolgen, als den Frieden Europas dauernd zu sichern, wird Gott mit uns sein, wie er mit nnsern Vätern war. 284. Armeebefehl Napoleons Iii. 1870. (Staatsarchiv Xix., Nr. 4088; französisch.) Soldaten! Ich stelle mich an Eure Spitze, um die Ehre und den Boden des Vaterlandes zu verteidigeu. Ihr werdet gegen eines der besten Heere in Europa kämpfen, aber auch andere Heere, welche diesem an Wert gleich standen, konnten Eurer Tapferkeit nicht widerstehen. So wird es es anch diesmal sein. Der Krieg, welcher beginnt, wird lang und mühevoll sein; denn er wird in Gegenden geführt werden, die von Hindernissen und Festungen starren, aber nichts übertrifft die zähe Kraft der Soldaten von Afrika, der Krim, von China und Mexiko. Ihr werdet uoch einmal beweisen, was ein französisches Heer vermag, welches von dem Gefühl der Pflicht beseelt, durch die Manneszucht befestigt und vou der Liebe zum Vater- laude begeistert ist. Welches anch der Weg sein mag, den wir außerhalb unserer Grenzen nehmen werden, — wir werden ans ihm die ruhmvollen Spuren unserer Väter finden. Wir werden uns ihrer würdig zeigen. Ganz Frankreich begleitet Euch mit seinen glühenden Wünschen, und die gesamte Welt hat ihre Blicke ans Euch gerichtet. Von unseren Erfolgen hängt das Los der Freiheit und der Eivilisation ab. Soldaten! Thue jeder seine Pflicht, und der Herr der Heerscharen wird mit uns sein. Kaiserliches Hauptquartier Metz, den 26. Jnli 1870. Napoleon. 285. Proklamation Wilhelms I. „An Mein Volk!" 1870. (Staatsarchiv Xix., Nr. 4089.) Indem Ich heute zur Armee1) gehe, um mit ihr für Deutschlands Ehre und für Erhaltung unserer höchsten Güter zu kämpfen, will Ich, im Hinblicke anf die einmütige Erhebung Meines Volkes, eine Amnestie für politische Verbrechen und Vergehen erteilen. Ich habe das Staats-Mini- sterinm beauftragt, Mir einen Erlaß in diesem Sinne zu unterbreiten. Mein Volk weiß mit Mir, daß Friedensbruch und Feindschaft wahrlich nicht auf unserer Seite war. Aber herausgefordert sind wir entschlossen, gleich unseren Vätern und iu fester Zuversicht auf Gott den Kampf zu besteben zur Errettung des Vaterlandes. Berlin, den 31. Juli 1870. Wilhelm. Die höchste Stärke der deutschen Heere betrug 1 350 787 Mann mit 263 735 Pferden.

2. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 213

1889 - Berlin : Nicolai
— 213 — Wohl haben könnte, so kann ich mich doch nicht überreden, daß eine sechszehn Jahre gedauerte freundschaftliche Verbindung nicht einige Spuren in den Gemütern zurückgelassen haben sollte. Vielleicht urteile ich von andern nach meiner Empfindung. Dem sei aber wie ihm wolle, so wünsche ich mein Wohl lieber dem Könige, Ihrem Herrn, als irgend einem andern anzuvertrauen. Haben Sie, mein Herr, keine Vorschrift zur Unterhandlung, so bitte ich solche vou Ihrem Hof zu verlangen und mir den Umfang derselben anzuzeigen. Derjenige, der ungeachtet der ungeheure» Hindernisse die Insel Minorka erobert hat, derjenige, der auf dem Punkte ist Nieder- sachsen zu unterjochen, für den kann nichts glorreicher sein, als an dem Frieden von Europa zu arbeiten. Gewiß wird dieses der schönste Ihrer Lorbeern sein. Arbeiten Sie daran, mein Herr, mit derjenigen Lebhaftigkeit, die Ihre Fortschritte bezeichnet hat, und seien Sie versichert, daß niemand Ihnen dafür mehr verbunden sein wird, als Ihr getreuer Freund Friedrich. 165. Die Schlacht bei Roßbach. 1757. Friedrich d. Gr. an Podewils, 6. November. (v. Ranke, Zur Geschichte von Österreich und Preußen, S. 38t; französ.) Soeben haben wir die Franzosen und die Kreises gänzlich geschlagen; wir haben eine große Anzahl von Gefangenen, mehr als 50 Kanonen, Fahnen und Standarten. Der Generallieutenant Graf von Revel ist gefangen, (ebenso) viele Generale und Offiziere. Der Feind war 50000 Mann stark, wir 20000. Der Himmel hat die gerechte Sache gesegnet. Man soll ein Tedenm halten mit Kanonendonner und Jusauteriesalveu, zu Berliu, Stettin und Magdeburg. Es ist finstere Nacht. Morgen werden wir deu Feiud bis zur Unstrut verfolgen. Ich stand bei Roßbach, sie wollten mich von Weißenfels her umgehen. Ich habe sie verfolgt bis zum ersten Engpaß. Mein Brnder Heinrich ist leicht verwundet, ebenso General Seydlitz. Ich glaube, Geueral Meinecke ist tot. Wenn wir 400 Tote oder Verwundete verloren haben, so ist das das Äußerstes. — ') D. h. die Truppen der Reichskreise. — 2) Das Heer der Franzosen und Reichstruppen (unter den Prinzen von Soubise und Hildburghausen) betrug 164000 Mann mit 130 Geschützen, während Friedrich d. Gr. uur über 16200 Mann Fußvolk und 5400 Reiter mit 80 Geschützen verfügte. Die Feinde zählten 700 Tote und über 2000 Verwundete und verloren mehr als 5000 Gefangene (darunter 8 Generale und 300 Offiziere), 67 Geschütze und 22 Fahnen und Standarten nebst dem größten Teile des Gepäckes; die Preuße« hatten nur 3 Offiziere und 162 Mann an Toten, 20 Offiziere und 356 Mann an Verwundeten. — Der Volksmund sang von der Roßbacher Schlacht: „Und wenn der große Friedrich kommt Und klopft nur auf die Hosen, So läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen."

3. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 134

1889 - Berlin : Nicolai
— 134 — — Die Weichsel ist ein sehr großer Strom und sie fließt an Witland und Wendenland; und das Witland gehört zum Estenlande2); und die Weichsel fließt vom Wendenlande aus und laust ins Estenmeer 3); und das Estenmeer ist zum wenigsten fünfzehn Meilen breit. Dann kommt die Jlfing von Osten in das Estenmeer aus dem See, an dessen Gestade Trnso') liegt; und es kommen zusammen ins Estenmeer Jlfing von Osten her aus dem Estenlande und die Weichsel von Süden aus dem Wenden- lande; und darauf nimmt die Weichsel der Jlfing ihren Namen und streckt sich von dem Meere nach Westen und Norden in die See; daher heißt man dieses Weichselmünde. Das Estenland ist sehr groß, und da liegen viele Städte, und in jeder Stadt ist ein König; und da ist auch sehr viel Honig und Fischsang; und der König und die reichsten Lente trinken Pserdemilch, und die Unvermögenden und die Sklaven trinken Met. Da ist sehr viel Krieg unter ihnen; und es wird kein Bier gebraut uuter den Esten; aber da ist Met genug. Und da ist unter den Esten Sitte, wenn ein Mann tot ist, daß er drinnen unverbrannt liegt unter seinen Verwandten und Freunden einen Monat — bisweileu zwei; und die Könige und die andern Leute hohen Ranges um so viel länger, je mehr Reichtümer sie haben, bisweilen ein halbes Jahr, daß sie unverbrannt liegen, und sie liegen über der Erde in ihren Häuseru; und alle die Zeit, wo die Leiche drinnen liegt, da soll Trinken und Spiel sein, bis auf den Tag, da er verbrannt wird. Darauf an demselben Tage, wo sie ihn zu dem Scheiterhaufen bringen wollen, da teilen sie sein Eigentum, soviel noch übrig geblieben ist nach dem Trinken und dem Spielen, in fünf oder sechs Teile, bisweilen auch in mehrere, je nachdem der Betrag seines Eigentums fein mag. Sodann legen sie deu größteu Anteil innerhalb einer Meile vor der Stadt aus und daraus einen andern, sodann den dritten, bis es alles auf den Ranm einer Meile ausgelegt ist, und es muß der kleinste Teil am nächsten bei dem Orte liegen, wo der tote Mann sich befindet. Sodann sollen versammelt werden alle die Leute, welche die raschesten Rosse im Lande haben, nngesähr in der Entfernung von fünf oder sechs Meilen von den Habseligkeiten. Dann sprengen sie alle ans die Habe los, wobei dann der Mann, der das ') Unter Witland versteht Wulfstan das Land zwischen der Ostsee und deu von ihm bis zum Haff durchfahre»«: Armen der Dauziger und Elbinger Weichsel, somit die ganze westliche Nehrung. 2) Aestier (Osti) oder Esten ist der älteste Name der Bewohner des Landes;, derselbe ist auf das heutige Estland übergegangen. 3) Das frische Haff. — 4) Elbinger Weichsel. — 5) Eine Spur dieses am Ufer des Drauseusees gelegenen alten preußischen Handelsortes ist in dem alten Namen des jetzigen, etwa V4 Meile vom Drauseusee entfernt liegenden Kirchdorfes Preußischmark nachgewiesen worden.

4. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 37

1879 - Berlin : Nicolai
37 man sich dahin, daß Heinrich der Löwe Sachsen behielt, Baiern dagegen verlor. Albrecht blieb Markgraf in der Norbmark. Konrad Iii. unternahm in Gemeinschaft mit dem Könige von Frankreich einen Kreuzzug. Es war nämlich die wichtige ^tadt Ebefsa wieber in die Hänbe der Türken gefallen, und man fürchtete, diese würden einen Angriff auf das Königreich Jerufalem unternehmen. Wie früher Peter von Amiens, so prebigte jetzt Bernhard von Clairvaux das Kreuz. Konrab zeigte anfangs keine Lust, an dem Zuge theilzunehmen. Da trat Bernharb auf einem Feste zu Speier an ihn heran und ermahnte ihn mit feurigen Worten, nicht unbankbar zu sein für die vielen Wohlthaten, welche Gott ihm erwiesen habe, imb seinem Willen nicht zu wiberftehen. Von der Rebe des frommen Mannes bewegt, rief Konrab aus: „Ich erkenne den Willen Gottes und will ihm nicht widerstreben." Mit einem stattlichen Heere zog er aus; allein der Zug mißglückte gänzlich, denn durch Mangel und das Schwert der Feinde sand fast das ganze Kreuzheer den Untergang. — Als Konrad den Tod nahe suhlte, empfahl er den Fürsten als seinen Nachfolger nicht den eigenen erst siebenjährigen Sohn, sonbern seinen tapfern Neffen Friedrich, welcher auch zu Frankfurt einmüthig gewählt würde. Er ist bekannt unter dem Beinamen „Barbarossa", b. i. Nothbart. t Friedrich Warbarossa. Streit mit den Lombarden, ^b-s Friedrich war ein Mann von gewaltiger Kraft und fest entschlossen, das beutsche Reich zu seiner früheren Macht und Herrlichkeit wieber herzustellen. Diese Aufgabe aber, welche er sich stellte, zwang ihn, seine ganze Regierungszeit hinbiirch das Schwert zu führen. Das Ansehen der beutschert Könige war in Italien ganz geschwunben; in der Lombarbei war eine Anzahl blühenber Stabte entstanben, welche von einer Herrschaft des deutschen Reiches nichts mehr wissen wollten. Art ihrer Spitze stanb das trotzige Mailartb. Als nun Klagen zu des Königs Ohr brangen, daß diese Stadt anbete kleinere unterjochen wollte, zog Friedrich über die Alpen, lub die wiberspänstigen Stabte vor seinen Richterstuhl und strafte einige von ihnen durch Zerstörung. Mailanb selbst anzugreifen, dazu fehlte es ihm aber an der ausreichenben Mannschaft. In Rom wurde der Papst von feinen Wibersachern schwer bebrärtgt. Friedrich zog ihm zu Hülfe und befteiete ihn von benfelben. — Da krönte ihn der Papst in der Peterskirche feier-

5. Einleitung zur Universal-Historie - S. 135

1738 - Berlin : Nicolai
Kaiser aus Sem Hause Oeaerr- Rudolph. Ii. 135 2. Die Stadt Donawerth wurde Ln die Acht A.c. erkläret, und vom Hertzoge von Bayern einge- nommen, weilen sie denen Papisten eine unge- wöhnliche Proceßion durch die Stc^dt nicht ver- statten wollen. i6o6„ 3. Böhmen und Schlesien wurde der so ge- nannte Majestät-Brief, oder das Privilegium, 1629. wegen der freien Religions-Übung erteilet. 4. Diebeiden Könige in Frankreich, Henr» ai6 in. wurde von einem Dominicaner-Mönche Jacob Clemens, und Heinrich Iv. von Ravail- 1610* lac, einem Jesuitischen Schüler, mörderischer Weise erstochen. Ist sonst noch etwas merkwürdiges geschehen? 1. Dieunruhe zu Aachen wegen derreligion. 2. Dervon dem Pabst verbesserte Calender, 1582. ward auf dem Reichs-Tag zu Augspurg vor- geleget. z. Der Churfürst zu Cöln Gebhard, muste 1^84% wegen angenommener Reformirterreligion,das Stifft verlassen. 4. Die Streitigkeiten wegen der entledigten 1629. Lehns-Folge in den Jülichischen Landen. s. Die Protestantische Union, und die Pa-1629, pistischebüzue. 6. Der Friede mit den Türken. r6o§. __34_________________________________wie Iii. setzte ihn fort, und Achmet I. machte Friede, worinnen beide einander vor Kaiser und Brüder «rkläreten, da bishkro die Türken keinen Occiden- Zaltschen Kaiser erkeyney wollen.

6. Einleitung zur Universal-Historie - S. 295

1738 - Berlin : Nicolai
Kurtze Einleituug in die Sächsische Historie? 295 Ran man den Ursprung ihres Nahmens^- & wissen? Derselbe ist ungewiß, indem einige denselben von Saxis oder Steinen, einige von was anders herleiten wollen. was war bei den alten Sachsen vor ein Regiment? Sie wurden insgemein von Haupt-Leuten w gieret. Hatten sie also keine Röntge oder Fürsten? Nein. Ausser zu Krieges-Zeiten pflegten sie einen zmn Könige über sich zu erwehlen. wie hat der legte unter solchen Rönt- gen geheisten? Wittekindus der Erste, mit dem Zunahmen Magnus. Wenn ist die Bekehrung der Sachsen zum Christentum geschehen? Anno 785. da ist dieser Wittekindus zum ersten ge-78^ taufet worden. Wer drang aufdie Bekehrung der Sach- sen so sehr? Carolus Magnus, Römischer Kaiser. Was hatten sie vor ein Götzen-Bild , so sie verehreten? Es hieß Irmenleule, und war wie ein gewaffnesrr Mann gebildet. wo stund dieses Göyett-Bild? Inweflphalen. wer ist der erste Hergog zu Sachsen gewesen? " Eben dieser Wittekindus, welcher vom Kaiser Earl^;. Anno 785. darzu gemacht worden. $4 wo

7. Nicolaisches Realienbuch - S. 241

1906 - Berlin : Nicolai
— 241 Von dieser Strecke ist der 10 millionste Teil als Einheit für die Längenmaße, nämlich als Meter, festgelegt. Beträgt der vierte Teil eines Erdmeridians 10000 km, so mißt der volle Meridian 40 000 km, und der Erddurchmesser, wenn man die Abplattung der Erde berücksichtigt, rund 12 740 km. Dem- nach sind wir 6 370 km vom Erdmittelpunkt entfernt. e) Die Zonen. Von den Parallelkreisen sind die Wendekreise (2372° Dom Äquator) und die Polarkreise, welche je 2372° von dem zugehörigen Pole entfernt sind, die Hauptkreise. Durch sie wird die Erdoberfläche in 5 „Zonen" geteilt. Zwischen den Wendekreisen zu beiden Seiten des Äquators liegt die heiße Zone (Tropen, 2372° + 2372° — 47°). Die Gegenden um die Pole herum bis zum nächsten Polarkreis heißen Polar- .gegenden, sie bilden die nördliche kalte und die südliche kalte Zone (je 2372°). Der nördliche Wendekreis und Polarkreis begrenzen die nördliche gemäßigte Zone, der südliche Wendekreis und Polarkreis die südliche gemäßigte (jede 90° — 47° — 43°). Iii. Die Achsendrehung der Erde. Der Himmel mit Sonne, Mond und Sternen scheint sich zwar in 24 Stunden um die Erde zu drehen, in Wirklichkeit aber dreht die Erde sich in dieser Zeit von W. nach O. um ihre eigene Achse. (Beobachtungen von einem in voller Fahrt befindlichen Eisenbahnwagen aus.) Beweise für die Achsendrehung der Erde, a) Foucaults Pendel- versuch (S. 407,6). k) Befestigt man auf einem hohen Turm ein schweres Lot, das fast bis ans den Boden reicht, und läßt aus der unmittelbaren Nähe des Auf- hängepunktes Bleikugeln frei herunterfallen, so schlagen diese stets östlich vom Fußpnnkte des Lotes auf. Dies ist nur möglich, wenn sich die Turm- spitze schneller bewegt als der Fußpnnkt, d. h. die Erde muß sich von W. nach O. drehen. c) Die verschiedene Länge des Sekundenpendels am Äquator und an den Polen beweist, daß die Erde an den Polen abgeplattet ist. Die Erd- achse ist um 43 km kürzer als der Äquatordurchmesser. Diese Ab- plattung ist durch die Achsendrehung der Erde entstanden zu einer Zeit, da sie, wie man annimmt, noch eine weiche Masse war. Dies erläutert deutlich der Versuch mit der Kugel aus elastischen Streifen auf der Schwungmaschine. 6) Wenn die Erde stillstände, müßten die Passatwinde in den Äquatorial- Gegenden als Nord- bezw. Südwinde wehen. Da die Winde aber den Äquator als Nordost- und Südostwinde treffen, muß die Erde sich drehen. Denn nur wegen der Achsendrehung der Erde bleiben die mit einer geringeren Geschwindigkeit Don N. oder S. ankommenden Luftströmungen hinter den sich schneller bewegenden Punkten des Äquators zurück. Iv. Die jährliche Sonnenbahn. Die Sonne ändert im Laufe des Jahres nicht nur ihren Tageskreis ^Abschnitt I, 2), sondern auch ihre Stellung zu den Fixsternen. Zur Be- Rcalienbuch. lg

8. Nicolaisches Realienbuch - S. 143

1906 - Berlin : Nicolai
Are Mark Wrandenöurg. A. Gestalt und Größe. Die Mark Brandenburg hat, wie die Karte lehrt, keine regelmäßige Gestalt. Nach jeder Himmelsrichtung sind einzelne Landesteile vorgeschoben. Dadurch erhält die Mark die Gestalt eines Adlers mit ausgespannten Flügeln. Die größte Breite hat die Provinz zwischen Driesen im O. und Lenzen im W.; sie beträgt etwa 300 km. Die größte Länge liegt zwischen Strasburg im N. und Senftenberg im S. = 240 km. Die ganze Provinz ist rund 40 000 qkm groß mit einer Einwohnerzahl von 5v2 Millionen, also kommen auf 1 qkm 137 Bewohner. Diese hohe Ziffer wird dadurch erreicht, daß Berlin mit seinen großen Vororten in der Mark liegt. B. Übersicht über ihre Teile. Von zwei Höhenzügen wird die Mark Brandenburg im S. und N. durchzogen. Dazwischen liegt das Märkische Tiefland, welches von O. nach W. von drei breiten, aber flachen Tälern ge- schnitten wird. Diese Täler wieder werden durch zwei niedere Bodenerhebungen voneinander getrennt. So entstehen also von S. nach N. sieben Gebietsteile: 1. der südliche Landrücken, 2. der südliche Talzug, 3. die südlichen Höhen- länder, 4. der mittlere Talzng, 5. die nördlichen Höhenländer, 6. der nördliche Talzug, 7. der nördliche Landrücken. 1. Ter südliche Landrücken wird durch die Dahme in den Lausitzer Grenzwall und den Fläming geteilt. a) Der Lausitzer Grenzwall trägt seinen Namen davon, daß er die Oberlausitz von der Niederlausitz trennt. Er ist eine wellenförmige Hochebene, welche als höchste Erhebung den Rückenberg bei Sorau trägt (229 m); dies ist zugleich der höchste Punkt der Mark. Die Neiße und Spree durchbreche:: den Höhenzug, sonst ist er wasserarm. Das kommt von dem sandigen Boden, welcher jede Feuchtigkeit begierig aufsaugt. Auf diesem Boden ist der Anban von Feldftüchten nur dürftig. Kartoffeln, Roggen und Buchweizen sind die Hanpterzeugnisse. Die sandigsten Strecken tragen große, einförmige Kiefern- waldungen. Das genügsame Schaf fand hier in früheren Jahren reichliche Nahrung, und daraus erklärt sich die Ansiedlung zahlreicher Tuch- und Hut- macher in Sorau, Sommerfeld, Forst, Guben, Kottbus, Spremberg und Finsterwalde. Die Wollerzengung hat aber nachgelassen, seitdem Australien und Südaftika die Wolle billiger liefern, als es der märkische Bauer konnte. Viel Heideland wurde auch in Ackerland umgewandelt. Aber die Tuchindustrie gelangte zu neuer Blüte infolge der reichen Braunkohlen-Lager, die man haupt- sächlich um Senftenberg erbohrte. Zum Teil braucht man nur die obere Schicht Erde wegzuräumen, um schon Kohlen im „Tagebau" zu gewinnen. Oft muß man aber auch Schächte senkrecht in die Erde anlegen, von denen wagerechte (Stollen) abgehen, um die Kohlen dann „unter Tag" abzubauen. Die Kohlen werden zerkleinert und durch Maschinen zu Preßkohlen geformt. b) Der Fläming trägt seinen Namen von Flamländern, die unter Albrecht dem Bären aus dem heutigen Belgien kamen und hier angesiedelt wurden. Durch die Ruthe wird er in den östlich gelegenen Niederen und den westlichen Hohen Fläming geteilt. Er zeigt dasselbe Landschaftsbild wie der

9. Nicolaisches Realienbuch - S. 219

1906 - Berlin : Nicolai
219 Zucht. Die Hauptstadt Buenos Aires am La Plata führt Getreide, Wolle und Fleischwaren aus (Fleischextrakt, Büchsenfleisch), b) Paraguay mit der Hauptstadt Asuncion erntet viel Tabak. 1) Uruguay mit Montevideo bringt lebendes Bich zur Ausfuhr, k) Die Bundesrepublik Brasilien (fast so groß wie Europa, aber mit kaum 15 Mill. Einwohnern) bietet in ihren fruchtbaren Landschaften reiche Ernten an Kaffee, Rohrzucker, Baumwolle und Tabak. Hauptausfuhrhafen für Kaffee ist das herrlich gelegene Rio de Janeiro; aber auch Bahia (Zucker, Baumwolle, Tabak) sowie Peruam- buco (Brasilholz) treiben bedeutenden Handel. Im Innern leben noch viele Indianer (Botokuden); zahlreiche deutsche Ansiedluugen finden sich im südlichen Teile. 1) An der Nordostküste haben die Engländer, Niederländer und Fran- zosen (Cayenne mit ungesundem Klima) Niederlassungen, welche den gemein- samen Namen Guayana führen. Der Große oder Stille Ozean. Er ist das größte Weltmeer der Erde. Den Namen „Stiller Ozean" hat er von dem ersten kühnen Europäer erhalten, der ihn bei günstigem Winde durchfuhr. Er trügt auch noch den Namen Südsee, den man jetzt häufig nur auf den südlichen Teil anwendet. — Am stärksten gliedert der Ozean die Küsten von Asien und Australien. An jener bildet er Randmeere, an dieser eine große Menge Inseln. (S. 221). In der Südsee hat man die tiefste Stelle der Erde gelotet. Sie liegt bei den Tonga-Inseln in der Nähe der Fidschi-Inseln und beträgt 9327 m. — Der Verkehr durch den Stillen Ozean ist bei weitem nicht so stark wie im Atlantischen Ozean, doch wird nach der Vollendung des Panama-Kanals darin eine Änderung eintreten. Die wichtigsten Dampserliuien gehen von Vaneouver oder San Franzisco in Nord-Amerika nach Japan (Yokohama) und Sydney in Australien. Von dort kann man mit europäischen Dampfern weiterfahren. Die Reise um die Welt ist also durch die Dampfer- linien der Südsee ermöglicht. Sie dauert unter Benutzung von Eisenbahnen und bei günstigsten Anschlüssen etwa 40 Tage. Die oben genannten Orte werden auch durch Kabel verbunden. Australien. Der kleinste Erdteil liegt südöstlich von Asien im Großen Ozean (Südsee) auf der südlichen Halbkugel. Er umfaßt 9 Mill. qkm, ist also etwas kleiner als Europa. Da die Zahl der Einwohner nur 672 Mill. beträgt, so kommt auf 1 qkm kaum ein Mensch. Das Festland Australien, früher auch Neuholland genannt, ist im S. durch die Baßstraße von der Insel Tasmanien getrennt. Von N. nach So. zieht sich eine innere und eine äußere Jnselreihe um das Festland hin (festlandnahe und festlandferne Inseln).

10. Nicolaisches Realienbuch - S. 240

1906 - Berlin : Nicolai
240 Völker sind übereingekommen, den Meridian, der durch die Sternwarte von Greenwich bei London geht, als Nullmeridian zu betrachten. Der Abstand je zweier Mittagskreise voneinander ist am größten am Äquator und nimmt in gleicher Weise nach beiden Polen hin ab. Die in Graden gemessene Entfernung eines Punktes der Erdoberfläche vom Nnllmeridian ist seine geographische Länge (östliche und westliche). Berlin liegt 131/2° östlicher Länge. Ein Längengrad am Äquator beträgt 111,3 km, in der Breite von Berlin 67,5 km. Aus der Erddrehung folgt, daß alle Orte von verschiedener geographischer Länge Zu verschiedener Zeit Mittag haben. Zur Erleichterung im öffentlichen Verkehr hat man aber ganz Europa in drei Einheitszonen von je 15 0 geteilt: die west- europäische Zone richtet ihre Uhren nach dem Nullmeridian von Greenwich, die mitteleuropäische nach dem Meridian von Stargard (15° östl. Länge), die osteuropäische nach dem Meridian von Kronstadt (30° östl. Länge). Die Zeiten der drei Zonen liegen je eine Stunde auseinander. b) Geographische Breite. Man denkt sich ans der nördlichen wie auf der südlichen Halbkugel Kreise von je 1° Abstand parallel dem Äquator gezogen. Diese heißen Parallelkreise und geben die Entfernung eines Punktes der Erd- oberfläche vom Äquator an, d. i. seine geographische Breite. Dian unterscheidet eine nördliche und südliche Breite. Berlin liegt 521/2° nördlicher Breite. Durch die geographische Länge und Breite wird die Lage eines Ortes auf der Erd- oberfläche vollständig bestimmt. e) Die geographische Breite ist gleich der Polhöhe. Das läßt sich leicht an einem Viertelkreis beweisen, der einen Viertel-Meridian mit den zugehörigen Erdhalbmessern veranschaulichen soll (s. Fig. 2!). Bewegt sich ein Beobachter vom Äquator aus z. B. 40° nordwärts, so schneidet, wie die Figur zeigt, seine Horizontalebene die verlängerte Erdachse. Messen oder berechnen wir den kleineren der an diesem Schnittpunkt ent- stehenden Winkel (b), so ergibt sich, daß auch dieser Winkel 40 ° beträgt. Wo wir den Beobachter auch weilen lassen, stets stimmen < a und < b überein. Nun ist aber <£ a = kr geographischen Breite und <£b nichts anderes als der kleinere Winkel, unter dem sich die Himmelsachse mit der Horizontalebene schneidet, d.h. — der Pol- höhe. Mithin ist die geographische Breite stets gleich der Polhöhe. ä) Messungen. Bewegt man sich von einem Orte in seinem Meridian 1 Seemeile (1852 m) nach N., so hebt sich der Polarstern um 1 Bogenminute. Man müßte demnach 60 Seemeilen nordwärts zurücklegen, wenn der Polarstern sich um 1 ° erheben sollte. Am Nordpol steht nun der Polarstern 90° über dem Horizont, folglich beträgt seine Entfernung vom Äquator 90 . 60 Seemeilen —.10 000 kni. Fig. 2.
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