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gegen die Gewaltthat fremder Eroberer kämpfen, und in diesem Kampf,
in dem wir kein anderes Ziel verfolgen, als den Frieden Europas dauernd
zu sichern, wird Gott mit uns sein, wie er mit nnsern Vätern war.
284. Armeebefehl Napoleons Iii.
1870.
(Staatsarchiv Xix., Nr. 4088; französisch.)
Soldaten! Ich stelle mich an Eure Spitze, um die Ehre und den
Boden des Vaterlandes zu verteidigeu. Ihr werdet gegen eines der besten
Heere in Europa kämpfen, aber auch andere Heere, welche diesem an Wert
gleich standen, konnten Eurer Tapferkeit nicht widerstehen. So wird es
es anch diesmal sein. Der Krieg, welcher beginnt, wird lang und mühevoll
sein; denn er wird in Gegenden geführt werden, die von Hindernissen und
Festungen starren, aber nichts übertrifft die zähe Kraft der Soldaten von
Afrika, der Krim, von China und Mexiko. Ihr werdet uoch einmal beweisen,
was ein französisches Heer vermag, welches von dem Gefühl der Pflicht
beseelt, durch die Manneszucht befestigt und vou der Liebe zum Vater-
laude begeistert ist. Welches anch der Weg sein mag, den wir außerhalb
unserer Grenzen nehmen werden, — wir werden ans ihm die ruhmvollen
Spuren unserer Väter finden. Wir werden uns ihrer würdig zeigen. Ganz
Frankreich begleitet Euch mit seinen glühenden Wünschen, und die gesamte
Welt hat ihre Blicke ans Euch gerichtet. Von unseren Erfolgen hängt das
Los der Freiheit und der Eivilisation ab. Soldaten! Thue jeder seine
Pflicht, und der Herr der Heerscharen wird mit uns sein.
Kaiserliches Hauptquartier Metz, den 26. Jnli 1870.
Napoleon.
285. Proklamation Wilhelms I. „An Mein Volk!"
1870.
(Staatsarchiv Xix., Nr. 4089.)
Indem Ich heute zur Armee1) gehe, um mit ihr für Deutschlands
Ehre und für Erhaltung unserer höchsten Güter zu kämpfen, will Ich, im
Hinblicke anf die einmütige Erhebung Meines Volkes, eine Amnestie für
politische Verbrechen und Vergehen erteilen. Ich habe das Staats-Mini-
sterinm beauftragt, Mir einen Erlaß in diesem Sinne zu unterbreiten.
Mein Volk weiß mit Mir, daß Friedensbruch und Feindschaft wahrlich
nicht auf unserer Seite war. Aber herausgefordert sind wir entschlossen,
gleich unseren Vätern und iu fester Zuversicht auf Gott den Kampf zu
besteben zur Errettung des Vaterlandes.
Berlin, den 31. Juli 1870. Wilhelm.
Die höchste Stärke der deutschen Heere betrug 1 350 787 Mann mit
263 735 Pferden.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Metz Napoleon Wilhelms_I. Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Europas Napoleons Europa Afrika China Mexiko Frankreich Deutschlands Berlin
— 213 —
Wohl haben könnte, so kann ich mich doch nicht überreden, daß eine sechszehn
Jahre gedauerte freundschaftliche Verbindung nicht einige Spuren in den
Gemütern zurückgelassen haben sollte. Vielleicht urteile ich von andern
nach meiner Empfindung. Dem sei aber wie ihm wolle, so wünsche ich
mein Wohl lieber dem Könige, Ihrem Herrn, als irgend einem andern
anzuvertrauen. Haben Sie, mein Herr, keine Vorschrift zur Unterhandlung,
so bitte ich solche vou Ihrem Hof zu verlangen und mir den Umfang
derselben anzuzeigen. Derjenige, der ungeachtet der ungeheure» Hindernisse
die Insel Minorka erobert hat, derjenige, der auf dem Punkte ist Nieder-
sachsen zu unterjochen, für den kann nichts glorreicher sein, als an dem
Frieden von Europa zu arbeiten. Gewiß wird dieses der schönste Ihrer
Lorbeern sein. Arbeiten Sie daran, mein Herr, mit derjenigen Lebhaftigkeit,
die Ihre Fortschritte bezeichnet hat, und seien Sie versichert, daß niemand
Ihnen dafür mehr verbunden sein wird, als Ihr getreuer Freund
Friedrich.
165. Die Schlacht bei Roßbach.
1757.
Friedrich d. Gr. an Podewils, 6. November.
(v. Ranke, Zur Geschichte von Österreich und Preußen, S. 38t; französ.)
Soeben haben wir die Franzosen und die Kreises gänzlich geschlagen;
wir haben eine große Anzahl von Gefangenen, mehr als 50 Kanonen,
Fahnen und Standarten. Der Generallieutenant Graf von Revel ist
gefangen, (ebenso) viele Generale und Offiziere. Der Feind war 50000
Mann stark, wir 20000. Der Himmel hat die gerechte Sache gesegnet.
Man soll ein Tedenm halten mit Kanonendonner und Jusauteriesalveu, zu
Berliu, Stettin und Magdeburg. Es ist finstere Nacht. Morgen werden
wir deu Feiud bis zur Unstrut verfolgen. Ich stand bei Roßbach, sie
wollten mich von Weißenfels her umgehen. Ich habe sie verfolgt bis zum
ersten Engpaß. Mein Brnder Heinrich ist leicht verwundet, ebenso General
Seydlitz. Ich glaube, Geueral Meinecke ist tot. Wenn wir 400 Tote oder
Verwundete verloren haben, so ist das das Äußerstes. —
') D. h. die Truppen der Reichskreise. — 2) Das Heer der Franzosen und
Reichstruppen (unter den Prinzen von Soubise und Hildburghausen) betrug
164000 Mann mit 130 Geschützen, während Friedrich d. Gr. uur über 16200 Mann
Fußvolk und 5400 Reiter mit 80 Geschützen verfügte. Die Feinde zählten 700
Tote und über 2000 Verwundete und verloren mehr als 5000 Gefangene (darunter
8 Generale und 300 Offiziere), 67 Geschütze und 22 Fahnen und Standarten
nebst dem größten Teile des Gepäckes; die Preuße« hatten nur 3 Offiziere und
162 Mann an Toten, 20 Offiziere und 356 Mann an Verwundeten. — Der
Volksmund sang von der Roßbacher Schlacht:
„Und wenn der große Friedrich kommt
Und klopft nur auf die Hosen,
So läuft die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen."
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich_d Friedrich Podewils Revel Heinrich Heinrich Meinecke Friedrich_d Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Nieder- Europa Roßbach Stettin Magdeburg Roßbach Hildburghausen
— 134 —
— Die Weichsel ist ein sehr großer Strom und sie fließt an Witland
und Wendenland; und das Witland gehört zum Estenlande2); und die
Weichsel fließt vom Wendenlande aus und laust ins Estenmeer 3); und
das Estenmeer ist zum wenigsten fünfzehn Meilen breit. Dann kommt
die Jlfing von Osten in das Estenmeer aus dem See, an dessen Gestade
Trnso') liegt; und es kommen zusammen ins Estenmeer Jlfing von Osten
her aus dem Estenlande und die Weichsel von Süden aus dem Wenden-
lande; und darauf nimmt die Weichsel der Jlfing ihren Namen und streckt
sich von dem Meere nach Westen und Norden in die See; daher heißt man
dieses Weichselmünde. Das Estenland ist sehr groß, und da liegen viele
Städte, und in jeder Stadt ist ein König; und da ist auch sehr viel Honig
und Fischsang; und der König und die reichsten Lente trinken Pserdemilch,
und die Unvermögenden und die Sklaven trinken Met. Da ist sehr viel
Krieg unter ihnen; und es wird kein Bier gebraut uuter den Esten; aber
da ist Met genug.
Und da ist unter den Esten Sitte, wenn ein Mann tot ist, daß er
drinnen unverbrannt liegt unter seinen Verwandten und Freunden einen
Monat — bisweileu zwei; und die Könige und die andern Leute hohen
Ranges um so viel länger, je mehr Reichtümer sie haben, bisweilen ein
halbes Jahr, daß sie unverbrannt liegen, und sie liegen über der Erde in
ihren Häuseru; und alle die Zeit, wo die Leiche drinnen liegt, da soll
Trinken und Spiel sein, bis auf den Tag, da er verbrannt wird.
Darauf an demselben Tage, wo sie ihn zu dem Scheiterhaufen bringen
wollen, da teilen sie sein Eigentum, soviel noch übrig geblieben ist nach
dem Trinken und dem Spielen, in fünf oder sechs Teile, bisweilen auch in
mehrere, je nachdem der Betrag seines Eigentums fein mag. Sodann
legen sie deu größteu Anteil innerhalb einer Meile vor der Stadt aus und
daraus einen andern, sodann den dritten, bis es alles auf den Ranm einer
Meile ausgelegt ist, und es muß der kleinste Teil am nächsten bei dem
Orte liegen, wo der tote Mann sich befindet. Sodann sollen versammelt
werden alle die Leute, welche die raschesten Rosse im Lande haben, nngesähr
in der Entfernung von fünf oder sechs Meilen von den Habseligkeiten.
Dann sprengen sie alle ans die Habe los, wobei dann der Mann, der das
') Unter Witland versteht Wulfstan das Land zwischen der Ostsee und deu
von ihm bis zum Haff durchfahre»«: Armen der Dauziger und Elbinger Weichsel,
somit die ganze westliche Nehrung.
2) Aestier (Osti) oder Esten ist der älteste Name der Bewohner des Landes;,
derselbe ist auf das heutige Estland übergegangen.
3) Das frische Haff. — 4) Elbinger Weichsel. — 5) Eine Spur dieses am
Ufer des Drauseusees gelegenen alten preußischen Handelsortes ist in dem alten
Namen des jetzigen, etwa V4 Meile vom Drauseusee entfernt liegenden Kirchdorfes
Preußischmark nachgewiesen worden.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
37
man sich dahin, daß Heinrich der Löwe Sachsen behielt, Baiern dagegen verlor. Albrecht blieb Markgraf in der Norbmark.
Konrad Iii. unternahm in Gemeinschaft mit dem Könige von Frankreich einen Kreuzzug. Es war nämlich die wichtige ^tadt Ebefsa wieber in die Hänbe der Türken gefallen, und man fürchtete, diese würden einen Angriff auf das Königreich Jerufalem unternehmen.
Wie früher Peter von Amiens, so prebigte jetzt Bernhard von Clairvaux das Kreuz. Konrab zeigte anfangs keine Lust, an dem Zuge theilzunehmen. Da trat Bernharb auf einem Feste zu Speier an ihn heran und ermahnte ihn mit feurigen Worten, nicht unbankbar zu sein für die vielen Wohlthaten, welche Gott ihm erwiesen habe, imb seinem Willen nicht zu wiberftehen. Von der Rebe des frommen Mannes bewegt, rief Konrab aus: „Ich erkenne den Willen Gottes und will ihm nicht widerstreben." Mit einem stattlichen Heere zog er aus; allein der Zug mißglückte gänzlich, denn durch Mangel und das Schwert der Feinde sand fast das ganze Kreuzheer den Untergang. —
Als Konrad den Tod nahe suhlte, empfahl er den Fürsten als seinen Nachfolger nicht den eigenen erst siebenjährigen Sohn, sonbern seinen tapfern Neffen Friedrich, welcher auch zu Frankfurt einmüthig gewählt würde. Er ist bekannt unter dem Beinamen „Barbarossa", b. i. Nothbart.
t Friedrich Warbarossa. Streit mit den Lombarden, ^b-s Friedrich war ein Mann von gewaltiger Kraft und fest entschlossen, das beutsche Reich zu seiner früheren Macht und Herrlichkeit wieber herzustellen. Diese Aufgabe aber, welche er sich stellte, zwang ihn, seine ganze Regierungszeit hinbiirch das Schwert zu führen. Das Ansehen der beutschert Könige war in Italien ganz geschwunben; in der Lombarbei war eine Anzahl blühenber Stabte entstanben, welche von einer Herrschaft des deutschen Reiches nichts mehr wissen wollten.
Art ihrer Spitze stanb das trotzige Mailartb. Als nun Klagen zu des Königs Ohr brangen, daß diese Stadt anbete kleinere unterjochen wollte, zog Friedrich über die Alpen, lub die wiberspänstigen Stabte vor seinen Richterstuhl und strafte einige von ihnen durch Zerstörung. Mailanb selbst anzugreifen, dazu fehlte es ihm aber an der ausreichenben Mannschaft. In Rom wurde der Papst von feinen Wibersachern schwer bebrärtgt. Friedrich zog ihm zu Hülfe und befteiete ihn von benfelben. — Da krönte ihn der Papst in der Peterskirche feier-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Löwe Heinrich Albrecht Konrad_Iii Konrad Peter_von_Amiens Bernhard_von_Clairvaux Konrad Konrad Friedrich Friedrich Friedrich_Warbarossa Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Mailanb Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Baiern Norbmark Frankreich Gottes Frankfurt Italien Rom Peterskirche
Kaiser aus Sem Hause Oeaerr- Rudolph. Ii. 135
2. Die Stadt Donawerth wurde Ln die Acht A.c.
erkläret, und vom Hertzoge von Bayern einge-
nommen, weilen sie denen Papisten eine unge-
wöhnliche Proceßion durch die Stc^dt nicht ver-
statten wollen. i6o6„
3. Böhmen und Schlesien wurde der so ge-
nannte Majestät-Brief, oder das Privilegium, 1629.
wegen der freien Religions-Übung erteilet.
4. Diebeiden Könige in Frankreich, Henr»
ai6 in. wurde von einem Dominicaner-Mönche
Jacob Clemens, und Heinrich Iv. von Ravail- 1610*
lac, einem Jesuitischen Schüler, mörderischer
Weise erstochen.
Ist sonst noch etwas merkwürdiges
geschehen?
1. Dieunruhe zu Aachen wegen derreligion.
2. Dervon dem Pabst verbesserte Calender, 1582.
ward auf dem Reichs-Tag zu Augspurg vor-
geleget.
z. Der Churfürst zu Cöln Gebhard, muste 1^84%
wegen angenommener Reformirterreligion,das
Stifft verlassen.
4. Die Streitigkeiten wegen der entledigten 1629.
Lehns-Folge in den Jülichischen Landen.
s. Die Protestantische Union, und die Pa-1629,
pistischebüzue.
6. Der Friede mit den Türken. r6o§.
__34_________________________________wie
Iii. setzte ihn fort, und Achmet I. machte Friede,
worinnen beide einander vor Kaiser und Brüder
«rkläreten, da bishkro die Türken keinen Occiden-
Zaltschen Kaiser erkeyney wollen.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Rudolph Jacob_Clemens Heinrich_Iv Heinrich Gebhard
Extrahierte Ortsnamen: Donawerth Bayern Frankreich Aachen
Kurtze Einleituug in die Sächsische Historie? 295
Ran man den Ursprung ihres Nahmens^- &
wissen?
Derselbe ist ungewiß, indem einige denselben von
Saxis oder Steinen, einige von was anders herleiten
wollen.
was war bei den alten Sachsen vor
ein Regiment?
Sie wurden insgemein von Haupt-Leuten w
gieret.
Hatten sie also keine Röntge oder
Fürsten?
Nein. Ausser zu Krieges-Zeiten pflegten sie einen
zmn Könige über sich zu erwehlen.
wie hat der legte unter solchen Rönt-
gen geheisten?
Wittekindus der Erste, mit dem Zunahmen
Magnus.
Wenn ist die Bekehrung der Sachsen zum
Christentum geschehen?
Anno 785. da ist dieser Wittekindus zum ersten ge-78^
taufet worden.
Wer drang aufdie Bekehrung der Sach-
sen so sehr?
Carolus Magnus, Römischer Kaiser.
Was hatten sie vor ein Götzen-Bild , so
sie verehreten?
Es hieß Irmenleule, und war wie ein gewaffnesrr
Mann gebildet.
wo stund dieses Göyett-Bild?
Inweflphalen.
wer ist der erste Hergog zu Sachsen
gewesen? "
Eben dieser Wittekindus, welcher vom Kaiser Earl^;.
Anno 785. darzu gemacht worden.
$4 wo
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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TM Hauptwörter (200): [T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Magnus Magnus Carolus_Magnus Magnus
Hrsg.: Hausen, Friedrich, Thiel, Oswald, Dahms, Gustav, Werner, Anton von, Zissel, Adolf, Brücke, Th., Ruthe, Paul
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
— 241
Von dieser Strecke ist der 10 millionste Teil als Einheit für die Längenmaße,
nämlich als Meter, festgelegt. Beträgt der vierte Teil eines Erdmeridians
10000 km, so mißt der volle Meridian 40 000 km, und der Erddurchmesser,
wenn man die Abplattung der Erde berücksichtigt, rund 12 740 km. Dem-
nach sind wir 6 370 km vom Erdmittelpunkt entfernt.
e) Die Zonen. Von den Parallelkreisen sind die Wendekreise (2372°
Dom Äquator) und die Polarkreise, welche je 2372° von dem zugehörigen
Pole entfernt sind, die Hauptkreise. Durch sie wird die Erdoberfläche in
5 „Zonen" geteilt. Zwischen den Wendekreisen zu beiden Seiten des
Äquators liegt die heiße Zone (Tropen, 2372° + 2372° — 47°). Die
Gegenden um die Pole herum bis zum nächsten Polarkreis heißen Polar-
.gegenden, sie bilden die nördliche kalte und die südliche kalte Zone (je 2372°).
Der nördliche Wendekreis und Polarkreis begrenzen die nördliche gemäßigte
Zone, der südliche Wendekreis und Polarkreis die südliche gemäßigte (jede 90°
— 47° — 43°).
Iii. Die Achsendrehung der Erde.
Der Himmel mit Sonne, Mond und Sternen scheint sich zwar in
24 Stunden um die Erde zu drehen, in Wirklichkeit aber dreht die Erde
sich in dieser Zeit von W. nach O. um ihre eigene Achse. (Beobachtungen
von einem in voller Fahrt befindlichen Eisenbahnwagen aus.)
Beweise für die Achsendrehung der Erde, a) Foucaults Pendel-
versuch (S. 407,6).
k) Befestigt man auf einem hohen Turm ein schweres Lot, das fast
bis ans den Boden reicht, und läßt aus der unmittelbaren Nähe des Auf-
hängepunktes Bleikugeln frei herunterfallen, so schlagen diese stets östlich
vom Fußpnnkte des Lotes auf. Dies ist nur möglich, wenn sich die Turm-
spitze schneller bewegt als der Fußpnnkt, d. h. die Erde muß sich von W.
nach O. drehen.
c) Die verschiedene Länge des Sekundenpendels am Äquator und an
den Polen beweist, daß die Erde an den Polen abgeplattet ist. Die Erd-
achse ist um 43 km kürzer als der Äquatordurchmesser. Diese Ab-
plattung ist durch die Achsendrehung der Erde entstanden zu einer Zeit, da sie,
wie man annimmt, noch eine weiche Masse war. Dies erläutert deutlich der
Versuch mit der Kugel aus elastischen Streifen auf der Schwungmaschine.
6) Wenn die Erde stillstände, müßten die Passatwinde in den Äquatorial-
Gegenden als Nord- bezw. Südwinde wehen. Da die Winde aber den Äquator
als Nordost- und Südostwinde treffen, muß die Erde sich drehen. Denn nur
wegen der Achsendrehung der Erde bleiben die mit einer geringeren Geschwindigkeit
Don N. oder S. ankommenden Luftströmungen hinter den sich schneller bewegenden
Punkten des Äquators zurück.
Iv. Die jährliche Sonnenbahn.
Die Sonne ändert im Laufe des Jahres nicht nur ihren Tageskreis
^Abschnitt I, 2), sondern auch ihre Stellung zu den Fixsternen. Zur Be-
Rcalienbuch. lg
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Hrsg.: Hausen, Friedrich, Thiel, Oswald, Dahms, Gustav, Werner, Anton von, Zissel, Adolf, Brücke, Th., Ruthe, Paul
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Are Mark Wrandenöurg.
A. Gestalt und Größe. Die Mark Brandenburg hat, wie die Karte
lehrt, keine regelmäßige Gestalt. Nach jeder Himmelsrichtung sind einzelne
Landesteile vorgeschoben. Dadurch erhält die Mark die Gestalt eines Adlers
mit ausgespannten Flügeln. Die größte Breite hat die Provinz zwischen
Driesen im O. und Lenzen im W.; sie beträgt etwa 300 km. Die größte
Länge liegt zwischen Strasburg im N. und Senftenberg im S. = 240 km.
Die ganze Provinz ist rund 40 000 qkm groß mit einer Einwohnerzahl von
5v2 Millionen, also kommen auf 1 qkm 137 Bewohner. Diese hohe Ziffer
wird dadurch erreicht, daß Berlin mit seinen großen Vororten in der Mark liegt.
B. Übersicht über ihre Teile. Von zwei Höhenzügen wird die Mark
Brandenburg im S. und N. durchzogen. Dazwischen liegt das Märkische
Tiefland, welches von O. nach W. von drei breiten, aber flachen Tälern ge-
schnitten wird. Diese Täler wieder werden durch zwei niedere Bodenerhebungen
voneinander getrennt. So entstehen also von S. nach N. sieben Gebietsteile:
1. der südliche Landrücken, 2. der südliche Talzug, 3. die südlichen Höhen-
länder, 4. der mittlere Talzng, 5. die nördlichen Höhenländer, 6. der nördliche
Talzug, 7. der nördliche Landrücken.
1. Ter südliche Landrücken wird durch die Dahme in den Lausitzer
Grenzwall und den Fläming geteilt.
a) Der Lausitzer Grenzwall trägt seinen Namen davon, daß er die
Oberlausitz von der Niederlausitz trennt. Er ist eine wellenförmige Hochebene,
welche als höchste Erhebung den Rückenberg bei Sorau trägt (229 m); dies ist
zugleich der höchste Punkt der Mark. Die Neiße und Spree durchbreche:: den
Höhenzug, sonst ist er wasserarm. Das kommt von dem sandigen Boden,
welcher jede Feuchtigkeit begierig aufsaugt. Auf diesem Boden ist der Anban
von Feldftüchten nur dürftig. Kartoffeln, Roggen und Buchweizen sind die
Hanpterzeugnisse. Die sandigsten Strecken tragen große, einförmige Kiefern-
waldungen. Das genügsame Schaf fand hier in früheren Jahren reichliche
Nahrung, und daraus erklärt sich die Ansiedlung zahlreicher Tuch- und Hut-
macher in Sorau, Sommerfeld, Forst, Guben, Kottbus, Spremberg
und Finsterwalde. Die Wollerzengung hat aber nachgelassen, seitdem Australien
und Südaftika die Wolle billiger liefern, als es der märkische Bauer konnte. Viel
Heideland wurde auch in Ackerland umgewandelt. Aber die Tuchindustrie
gelangte zu neuer Blüte infolge der reichen Braunkohlen-Lager, die man haupt-
sächlich um Senftenberg erbohrte. Zum Teil braucht man nur die obere Schicht
Erde wegzuräumen, um schon Kohlen im „Tagebau" zu gewinnen. Oft muß
man aber auch Schächte senkrecht in die Erde anlegen, von denen wagerechte
(Stollen) abgehen, um die Kohlen dann „unter Tag" abzubauen. Die Kohlen
werden zerkleinert und durch Maschinen zu Preßkohlen geformt.
b) Der Fläming trägt seinen Namen von Flamländern, die unter
Albrecht dem Bären aus dem heutigen Belgien kamen und hier angesiedelt
wurden. Durch die Ruthe wird er in den östlich gelegenen Niederen und den
westlichen Hohen Fläming geteilt. Er zeigt dasselbe Landschaftsbild wie der
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: O. Sommerfeld Albrecht Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg O. Senftenberg Berlin Brandenburg Niederlausitz Rückenberg Sorau Guben Spremberg Finsterwalde Senftenberg Belgien
Hrsg.: Hausen, Friedrich, Thiel, Oswald, Dahms, Gustav, Werner, Anton von, Zissel, Adolf, Brücke, Th., Ruthe, Paul
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
219
Zucht. Die Hauptstadt Buenos Aires am La Plata führt Getreide, Wolle
und Fleischwaren aus (Fleischextrakt, Büchsenfleisch), b) Paraguay mit der
Hauptstadt Asuncion erntet viel Tabak. 1) Uruguay mit Montevideo
bringt lebendes Bich zur Ausfuhr, k) Die Bundesrepublik Brasilien (fast
so groß wie Europa, aber mit kaum 15 Mill. Einwohnern) bietet in ihren
fruchtbaren Landschaften reiche Ernten an Kaffee, Rohrzucker, Baumwolle und
Tabak. Hauptausfuhrhafen für Kaffee ist das herrlich gelegene Rio de
Janeiro; aber auch Bahia (Zucker, Baumwolle, Tabak) sowie Peruam-
buco (Brasilholz) treiben bedeutenden Handel. Im Innern leben noch viele
Indianer (Botokuden); zahlreiche deutsche Ansiedluugen finden sich im südlichen
Teile. 1) An der Nordostküste haben die Engländer, Niederländer und Fran-
zosen (Cayenne mit ungesundem Klima) Niederlassungen, welche den gemein-
samen Namen Guayana führen.
Der Große oder Stille Ozean.
Er ist das größte Weltmeer der Erde. Den Namen „Stiller Ozean" hat
er von dem ersten kühnen Europäer erhalten, der ihn bei günstigem Winde
durchfuhr. Er trügt auch noch den Namen Südsee, den man jetzt häufig nur
auf den südlichen Teil anwendet. — Am stärksten gliedert der Ozean die Küsten
von Asien und Australien. An jener bildet er Randmeere, an dieser eine große
Menge Inseln. (S. 221). In der Südsee hat man die tiefste Stelle der Erde
gelotet. Sie liegt bei den Tonga-Inseln in der Nähe der Fidschi-Inseln und
beträgt 9327 m. — Der Verkehr durch den Stillen Ozean ist bei weitem
nicht so stark wie im Atlantischen Ozean, doch wird nach der Vollendung des
Panama-Kanals darin eine Änderung eintreten. Die wichtigsten Dampserliuien
gehen von Vaneouver oder San Franzisco in Nord-Amerika nach Japan
(Yokohama) und Sydney in Australien. Von dort kann man mit europäischen
Dampfern weiterfahren. Die Reise um die Welt ist also durch die Dampfer-
linien der Südsee ermöglicht. Sie dauert unter Benutzung von Eisenbahnen
und bei günstigsten Anschlüssen etwa 40 Tage. Die oben genannten Orte werden
auch durch Kabel verbunden.
Australien.
Der kleinste Erdteil liegt südöstlich von Asien im Großen Ozean
(Südsee) auf der südlichen Halbkugel. Er umfaßt 9 Mill. qkm, ist also etwas
kleiner als Europa. Da die Zahl der Einwohner nur 672 Mill. beträgt, so
kommt auf 1 qkm kaum ein Mensch.
Das Festland Australien, früher auch Neuholland genannt, ist im
S. durch die Baßstraße von der Insel Tasmanien getrennt. Von N. nach
So. zieht sich eine innere und eine äußere Jnselreihe um das Festland
hin (festlandnahe und festlandferne Inseln).
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Extrahierte Ortsnamen: Buenos_Aires La_Plata Paraguay Asuncion Uruguay Montevideo Bundesrepublik_Brasilien Europa Bahia Niederländer Guayana Asien Australien Atlantischen_Ozean Nord-Amerika Japan Yokohama Sydney Australien Australien Asien Europa Australien Tasmanien
Hrsg.: Hausen, Friedrich, Thiel, Oswald, Dahms, Gustav, Werner, Anton von, Zissel, Adolf, Brücke, Th., Ruthe, Paul
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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Völker sind übereingekommen, den Meridian, der durch die Sternwarte von
Greenwich bei London geht, als Nullmeridian zu betrachten. Der Abstand je zweier
Mittagskreise voneinander ist am größten am Äquator und nimmt in gleicher
Weise nach beiden Polen hin ab. Die in Graden gemessene Entfernung eines
Punktes der Erdoberfläche vom Nnllmeridian ist seine geographische Länge
(östliche und westliche). Berlin liegt 131/2° östlicher Länge. Ein Längengrad
am Äquator beträgt 111,3 km, in der Breite von Berlin 67,5 km. Aus der
Erddrehung folgt, daß alle Orte von verschiedener geographischer Länge Zu
verschiedener Zeit Mittag haben. Zur Erleichterung im öffentlichen Verkehr hat
man aber ganz Europa in drei Einheitszonen von je 15 0 geteilt: die west-
europäische Zone richtet ihre Uhren nach dem Nullmeridian von Greenwich, die
mitteleuropäische nach dem Meridian von Stargard (15° östl. Länge), die
osteuropäische nach dem Meridian von Kronstadt (30° östl. Länge). Die Zeiten
der drei Zonen liegen je eine Stunde auseinander.
b) Geographische Breite. Man denkt sich ans der nördlichen wie auf
der südlichen Halbkugel Kreise von je 1° Abstand parallel dem Äquator gezogen.
Diese heißen Parallelkreise und geben die Entfernung eines Punktes der Erd-
oberfläche vom Äquator an, d. i. seine geographische Breite. Dian unterscheidet
eine nördliche und südliche Breite. Berlin liegt 521/2° nördlicher Breite. Durch
die geographische Länge und Breite wird die Lage eines Ortes auf der Erd-
oberfläche vollständig bestimmt.
e) Die geographische Breite ist gleich der Polhöhe. Das läßt sich
leicht an einem Viertelkreis beweisen, der einen Viertel-Meridian mit den
zugehörigen Erdhalbmessern veranschaulichen soll (s. Fig. 2!). Bewegt sich ein
Beobachter vom Äquator aus z. B. 40° nordwärts, so schneidet, wie die Figur
zeigt, seine Horizontalebene die verlängerte Erdachse. Messen oder berechnen wir
den kleineren der an diesem Schnittpunkt ent-
stehenden Winkel (b), so ergibt sich, daß auch dieser
Winkel 40 ° beträgt. Wo wir den Beobachter
auch weilen lassen, stets stimmen < a und < b
überein. Nun ist aber <£ a = kr geographischen
Breite und <£b nichts anderes als der kleinere
Winkel, unter dem sich die Himmelsachse mit
der Horizontalebene schneidet, d.h. — der Pol-
höhe. Mithin ist die geographische Breite stets
gleich der Polhöhe.
ä) Messungen. Bewegt man sich von
einem Orte in seinem Meridian 1 Seemeile
(1852 m) nach N., so hebt sich der Polarstern
um 1 Bogenminute. Man müßte demnach 60
Seemeilen nordwärts zurücklegen, wenn der
Polarstern sich um 1 ° erheben sollte. Am
Nordpol steht nun der Polarstern 90° über
dem Horizont, folglich beträgt seine Entfernung
vom Äquator 90 . 60 Seemeilen —.10 000 kni.
Fig. 2.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: London Berlin Berlin Europa Stargard Kronstadt Berlin